Sonntag, 14. Juni 2009

Sonntag, 31. Mai 2009

ebay

Mal eine Frage an alle mit ebay-Erfahrung: zahlt sich das aus? Hätte etliches zu vergeben, darunter viele Markenstücke. In Anbetracht der Größe des Sackes mit potenzieller Ebay-Kleidung schätz ich den Aufwand zum Fotographieren, Beschreiben und Reinstellen auf 1-2 Tage. Bekommt man für den Aufwand auch was? Wenn Shirts und Hosen pro Stück zwischen 10-30 € bringen würden, wär ich schon recht zufrieden. Auf meinen ebay-Touren fand ich das Gebotsaufkommen momentan ein wenig lau. Freu mich über alle Erfahrungsberichte und Tipps! Eventuell auch per Mail an: skro.at.standard@gmail.com

Sonntag, 10. Mai 2009

BUCH: "Gefährliche Geliebte" by Haruki Murakami

Ich habe ja schon lange eine gewisse Schwäche für japanische Autoren. Haruki Murakami zählt vermutlich zu den bekanntesten, aber dieses ist bis jetzt das Einzige, dass ich von ihm gelesen habe. Doch wie alle Japaner zeichnet auch er sich in seinem Roman "Gefährliche Geliebte" über eine angenehme Nüchternheit aus. Vielleicht nicht ganz das richtige Wort, viel eher herrscht in den japanischen Roman, die ich bis jetzt lesen durfte, eine angenehme Ruhe, Spektakuläres wird unspektakulär erzählt, nicht jede Tragödie führt die Protagonisten zwangsläufig in eine tiefe Depression, die ihnen ein Weiterführen des Lebens unmöglich macht.

Doch genau das passiert Hajime in diesem Roman. Er erlebt lange Einsamkeit und als er denkt, endlich sein Glück gefunden zu haben, tritt eine lang verloren geglaubte Liebe wieder in sein Leben und bringt es gehörig durcheinander. Und trotzdem gelangt er am Ende zu einem mehr oder weniger glücklichen Kompromiss mit sich Selbst und seiner Umwelt. Er verfällt zwischenzeitlich ebenso in eine Depression, anders als in den meisten Romanen, verliert er dadurch aber nicht Haus und Hof.
Ich war schwer begeistert, auch wenn ich aus Versehen zu einer Übersetzung aus dem Englischen gekommen bin. Das praktische Taschenformat hat mich dies übersehen lassen.

Samstag, 4. April 2009

BUCH: "Peace" by Alexa Hennig von Lange

Vor einiger Zeit war Alexa Hennig von Lange bei Sterman & Grisseman in "Willkommen Österreich" zu Gast. Um den Beitrag anzusehen, einfach dem Link folgen. Wirklich sehr lustig, wie sprachlos manche Schriftsteller/innen in einem Gespräch sind. Musste mir daraufhin ihr Buch "Peace" kaufen. Weder Klappentext noch Umschlaggestaltung hätten mich normalerweise dieses Buch kaufen lassen, aber ich wollte wissen, wie jemand schreibt, der im Gespräch mit zwei wirklich netten Moderatoren so abwesend erscheint.

Begonnen habe ich "PEACE" auf einer Wiese in der Sonne liegend. Ich hatte leider nicht viel Zeit, ich habe nur die ersten 30 Seiten geschafft, war aber begeistert. Das Buch beginnt mit Witz und Selbsironie. Ausgelesen habe ich es in einer schlaflosen Nacht. Was eher an meiner Schlaflosigkeit, als an der Qualität lag. Ich bin viel zu jung um noch etwas vom Flair der 60er Jahre miterlebt zu haben. Sogar meine Eltern sind zu jung. Meine Großeltern hingegen waren in den 60ern schon um die 30/40, also auch hier keine Erfahrungen von Flower Power. Zudem waren die 60er eher ruhig in Österreich. Wir sind wahrlich keine Nation von Revolutionen. Eher ein Land der Diplomatie und des langsamen Wandels - auch Entwicklung genannt.

Nach "Peace" denke ich, dass die österreichische Art und Weise vermutlich gar nicht so verkehrt ist. Denn der 17-jährige Joshua hatte es mit seiner Hippie-Mum noch nie leicht. Diese hat nicht verwunden, dass die 60er vorüber sind, raucht weiterhin regelmäßig Dope und proklamiert mit allen Waffen die Emanzipation der Frau. Dass sie sich dabei selbst einsperrt statt zu befreien, erkennt sie bis zum Ende nicht. Auch Joshua rutscht für kurze Zeit in die Illusion der 60er ab, mit Hilfe von Freunden und seines leiblichen Vaters gelingt es ihm jedoch sich nicht nur von seiner Mutter zu lösen, sondern auch die Botschaft der 60er Jahre in die Gegenwart zu übertragen.

Es war durchaus unterhaltsam, aber "Peace" ist definitiv ein Buch für sonnige Wiesen und sollte auch dort gelesen werden. Als Bettlektüre eignet es sich weniger, da sind die 60er einfach zu weit weg.

Mittwoch, 1. April 2009

BUCH: "Herr Nakano und die Frauen" by Hiromi Kawakami


Samstag Nachmittag bekam ich plötzlich Halsweh. Bis heute haben sich noch Schnupfen und Husten dazugesellt. Durchaus nicht ungewöhnlich, beinahe immer, wenn der Druck und Stress ein wenig nachlassen, meldet sich irgendeine verschleppte Krankheit. Blöd nur, wenn eine der zahlreichen Prüfungen noch aussteht, der Stress also nur kurz, vorübergehend, weniger geworden ist. Und Abgabetermine verflüchtigen sich leider auch nicht einfach so.
Aber gut. So hatte ich endlich mal wieder Zeit ein angenehmes Buch zu lesen und diverse Prüfungsliteratur aus meinem Horizont zu verbannen. Erst kürzlich erworben (zusammen mit Arto Paasilinnas "Im Jenseits ist die Hölle los") habe ich den zweiten auf Deutsch erschienen Roman von Hiromi Kawakami. Von ihrem Erstling, "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß", war ich mehr als begeistert. Im Zeitalter von Rosamunde Pilcher und Inga Lindström findet man nur schwer gute Liebesromane, die abseits vom Mainstream Dornröschen-Image angesiedelt sind. Hiromi Kawakami hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.
In "Herr Nakano und die Frauen" schildert sie eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die sich, obwohl sie sich jeden Tag bei der Arbeit sehen, kaum kennen. Trotzdem entwickelt sich zwischen beiden eine zaghafte Liebesbeziehung, die sehr gekonnt zwischen Tradition und Moderne angesiedelt sind. Auf der einen Seite wird ein Antiquitätenladen (bzw. wohl eher ein Tante-Emma-Laden) zum Schauplatz ihrer zahlreichen Annäherungen, der durch den Besitzer Herrn Nakano zusätzlich den Charme der vergangenen Bohème einfängt. Zum Anderen ist die Beziehung geprägt durch die Moderne, SMS und Mails werden verschickt und unbeantwortet gelassen und es will sich durch die bestehende Offenheit der Beziehung keine richtige Nähe einstellen. Ebenso wenig findet jedoch eine endgültige Trennung statt.
Insgesamt ein gelungener Roman und schon allein wegen des typisch japanischen Stils, der auch die Übersetzung nicht verloren geht, lesenswert. Außerdem werden viele Mittzwanziger ihre Beziehungen wiederfinden.

Freitag, 27. März 2009

BUCH: "Im Jenseits ist die Hölle los" by Arto Paasilinna


Letzte Woche habe ich von meinem geschätzten Ernährer mal wieder den Auftrag bekommen, ihm doch ein Buch mitzubringen. Einen Krimi, oder so. Und dass, obwohl sich in meinem geheiligtem Zimmer sicherlich an die 100 Bücher stapeln, die er noch nicht gelesen hat. Und auch nicht lesen wird. Denn mein werter Vater hat ganz bestimmte Anforderungen an ein Buch. Diese resultieren vor Allem daraus, dass er sie nicht wie ich in einem Stück verschlingt, sondern jeden Abend nicht mehr als zehn Seiten liest. Außer das Buch ist ganz besonders gut.
Das Buch darf also nicht zu anspruchsvoll sein, die Erzählung soll locker, mit nicht allzu vielen Akteuren und in leicht verständlicher Sprache auf nicht mehr als 300 Seiten sein. Und nicht zu vergessen: die Qualität muss trotzdem stimmen.

In meiner bald zehnjährigen Erfahrung als Bücherkäuferin und -leserin weiß ich nur zu gut, dass es dem Markt gerade an kurzen, guten Büchern fehlt. Was daran liegen mag, dass dicke Romane von Kritikern und Journalisten weit aus mehr Beachtung erfahren als ein Sammelband von Kurzgeschichten. Romanautor muss man sein, sonst zahlt sich das Bücherschreiben finanziell nicht aus. Dass es auch kurze, wirklich großartige Romane am Markt gibt, durfte ich letzte Woche wieder erfahren.

Schon vor einigen Jahren war ich von Arto Paasilinnas "Das Jahr des Hasen" und "Die Giftmischerin" mehr als begeistert. Beide Romane sind auf ihre Art und Weise so skuril und gut erzählt, dass man sie gerne öfters liest. Gerade diese beiden fielen mir wieder ein, als ich völlig überfordert in der Krimiabteilung stand. Die guten hatten wir schon zu Hause und bereits gelesen, die schlechten würde ich unter keinen Umständen kaufen.
Mit "Im Jenseits ist die Hölle los" ging ich eine hervorragende Wahl ein: Gestorben wird mäßig, ermittelt wird nicht, denn in diesem Roman erzählt ein Toter selbst und scheint vom Leben nach dem Tod geradezu angetan, nachdem er ein durchschnittliches Leben als Journalist ohne große Vorkommnisse gelebt hat. Auf seiner Reise um die Welt trifft er nicht nur "berühmte" Persönlichkeiten wie Jesus, sondern auch ganz alltägliche Tote, die ihn auf gewisse Weise weit mehr beeindrucken. Dieser nette Roman bietet allen Intellektuellen nicht nur eine absolut befriedigende Aussicht auf das "Leben nach dem Tod" sondern auch köstliche Unterhaltung.
Mein Vater war jedenfalls zufrieden, er liest bereits den nächsten Paasilinna.