Montag, 22. März 2010

Fischer's Handtaschenbibliothek


Als bibliophiler Mensch fühlt man sich unwohl ohne beschriebenem Papier in der Tasche. Ich fand sogar Platz in meiner Skijacke für ein bis zwei gelbe Reclam. Auch in meinen Handtaschen findet sich immer ein Platz - und meine ständigen Wegbegleiter haben mir schon so manche Wartezeit vergnüglich verkürzt. Nun bin ich aber ein Hardcover-Fanatiker. Diesem letzten Bedürfnis kommt nun Fischer nach. Kleine Büchlein, gebunden, noch dazu mit meist hübschen Umschlaggestaltungen - mein bibliophiles Herz kann sich gar nicht mehr wünschen.

Fischer bringt hauptsächlich Unterhaltungsliteratur in dieser Serie heraus, für die Handtasche und zum U-Bahn-Lesen finde ich diese Entscheidung aber sehr gelungen. Jorge Bucays "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte" (2005) trumpft dabei schon fast mit philosophischen Wissen auf. Bucay bringt mit Märchen, Parabeln und Gleichnissen einem Studenten durch einen Psychotherapeuten sein Leben näher und verhilft ihm und damit auch dem Leser zu teilweise atemberaubenden Erkenntnissen.

Meine Favoriten sind dabei Geschichten wie "Der Kreis der Neunundneunzig", welcher das Geheimnis des Glücklichseins verrät, und "Der Wahrheitsladen", der einem über die ein oder andere Lüge hinweg hilft.

Von Jorges Bucay gibt es mittlerweile noch einige andere Werke in deutscher Übersetzung, die sich durchaus auch außerhalb der Handtasche sehen lassen können.

"Der Lehrer"

Mal wieder entdecke ich fernseh-mäßig alles erst ein halbes Jahr später. Den "Lehrer", der vergangenen Herbst auf RTL zu sehen war, hab ich verpasst. Gefunden hab ich ihn letzte Woche im Schweizer Fernsehen, auf SF2. AON-TV macht es möglich, gegen das man sich aber auch nicht erwehren kann, wenn man AON als Internet-Anbieter wählt.

"Der Lehrer" weckte bei mir natürlich Erinnerungen an Doktor Specht, den ich wohl gesehen habe, als ich gerade erst eingeschult wurde. Und da auch schon in der Wiederholung. Ich mochte diesen Specht, der verirrte Schüler wieder zur Vernunft brachte und mit humorvollen Weisheitsphilosophien wieder in die Gesellschaft eingliederte.
Im 21. Jahrhundert heißt man jetzt Stefan Vollmer, der "Dr. House" der Schullandschaft. Die TAZ, die Süddeutsche und die Presse ließen kein gutes Haare an dem Bildungsversuch von RTL, überrascht hat mich dann doch, das die Serie als "Comedy" eingestuft wurde. Wer hätte gedacht, dass ein paar flotte Sprüche ausreichen, um als Publikumsbelustigung durchzugehen. Ein ernsthaftere Auseinandersetzung mit den auftretenden Probleme wird aus dem Weg gegangen, wohl auch, um keine Zusehergruppe zu verschrecken. Dabei wäre dies doch eine gute Gelegenheit gewesen gerade unter der Vorgabe zu unterhalten einen Versuch zu starten mit Gewalt und Religionskonflikten an Schulen umzugehen.

Acht Folgen gibt es bis jetzt vom Lehrer, dabei wird es wohl auch bleiben. Ich möchte hier trotzdem den Versuch lobend erwähnen. Und fürs Vorabendprogramm am SF2 ist es tatsächlich unterhaltend genug.

Sonntag, 21. März 2010

200 auf 9

Heute ist mein Wahnsinn also offiziell. Auf meinen 9 Quadratmetern Wohnfläche beherberge ich über 200 Bücher. LibraryThing streikt, verwehrt mir weitere Bücher hinzuzufügen, wenn ich nicht zahle. Der Großteil meiner Bücher sind Hardcover. Wer mag, darf sich jetzt ausrechnen, was ich mit dem Vermögen alles unternehmen hätte können, wäre ich nicht wahnsinnig. Ich lass es lieber. Denn mein Wahnsinn hält mich gesund.